Gemeinsam ans Ziel
Hölstein | Austausch zwischen Kita und Gemeinden
Der Verein Kita Rössli hat elf Gemeinden aus dem Waldenburgertal und Umgebung zu einem Informations- und Austauschabend eingeladen. Dabei wurde zum einen die Kita Rössli am Standort Hölstein inklusive Aussenanlagen besichtigt und zum anderen die neue Kita-Niederlassung in Niederdorf, die am 1. September ihre Tore öffnet, vorgestellt.
Nach einer Präsentation des Leistungsangebots beider Institutionen folgte ein reger Austausch mit den Gemeindevertretern zu den Auswirkungen der Änderung des Betreuungsgesetzes, über die im Juni abzustimmen ist.
Folgende grundlegende Fragen kommen in dieser Hinsicht auf die Gemeinden zu: Welchen Betreuungsbedarf haben die Einwohner der Gemeinde heute und in Zukunft? Ist es ein Anliegen der Gemeinde, bei der Abdeckung dieses Betreuungsbedarfs mitzuwirken?
Die zweite Frage konnte einvernehmlich mit Ja beantwortet werden. Durch das Angebot einer qualitativ hochstehenden und zugleich flexiblen Kinderbetreuung steigt die Attraktivität einer Gemeinde, insbesondere für Zuzügler. Familien erhalten so die Chance, dass beide Elternteile in ihren Wahlberufen auch nach dem Familienzuwachs in einem selbst bestimmten Umfang tätig bleiben können.
Hier kommen Tagesmütter und Kitas zum Tragen. Margreth Kamber, Leiterin des Vereins Kita Rössli und damit der beiden Betreuungsstätten, wünscht sich diesbezüglich eine stärkere Kooperation mit den Gemeinden – zielführend wäre hier eine Gleichstellung mit dem VTOB (Verein Tagesfamilien Oberes Baselbiet). Hölstein hat dem Verein Kita Rössli als erste Gemeinde im Tal die Zusage für eine Zusammenarbeit gegeben. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, somit übernimmt die Gemeinde Hölstein eine zukunftsorientierte Vorbildfunktion.
Wie sieht eine derartige Zusammenarbeit konkret aus? Die Kita Rössli offeriert eine Anzahl Plätze zu einem vergünstigten Tarif. Eltern mit einem geringeren Haushaltseinkommen können bei ihrer Gemeinde eine Subvention beantragen. Damit erwirken sie einen vergünstigten Kitaplatz. Die Plätze sind für die Kita nicht kostendeckend, die Differenz zum Standardtarif wird durch den gemeinnützigen Verein Kita Rössli mitfinanziert.
Ziel ist, dass die Gemeinden aus dem Waldenburgertal und Umgebung die Kita berücksichtigen bei der Vergabe von Subventionen und diese nicht nur für die Tagesmütter über den VTOB anbieten, sondern den Eltern die Wahl lassen, welche Institution ihnen entspricht. Bis heute wurde nur das Angebot vom VTOB berücksichtigt.
Eine weitere Konsequenz: Wenn Familien mit niedrigen Einkommen in der externen Kinderbetreuung von den Gemeinden unterstützt werden, können sie sich beruflich mehr engagieren und so ihr Einkommen erhöhen. Sie werden in Zukunft zu zahlenden Kunden und Steuerzahlern, davon profitieren die Eltern, die Gemeinden und die Kita.